Kunstminister Markus Blume und MdL Michael Hofmann geben Fördermittel für Sanierung des Baudenkmals in der Fränkischen Schweiz bekannt: „Einmalige Eisenbahnzeitreise im Herzen der Fränkischen Schweiz, die Geschichte und Abenteuer verbindet“
EBERMANNSTADT. Die Instandsetzung der Eisenbahnstrecke Ebermannstadt-Behringersmühle in der Fränkischen Schweiz wird mit 3.065.752 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Markus Blume in Ebermannstadt bekannt.
„Bitte einsteigen: Ein Ausflug mit der Dampfbahn Fränkische Schweiz ist wirklich ein ganz besonderes Erlebnis! Die Fahrt auf der historischen Eisenbahnstrecke durch das wundervolle Wiesenttal verbindet Geschichte und Abenteuer. Ich freue mich, dass wir mit drei Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds diese einmalige Eisenbahnzeitreise im Herzen der Fränkischen Schweiz unterstützen können. Herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Museumseisenbahner für ihr nahezu 50-jähriges Engagement“, so Kunstminister Markus Blume bei der Übergabe des Förderbescheids in Ebermannstadt.
„Geld aus dem Entschädigungs-Fonds kann nur für Maßnahmen an Denkmälern mit überregionaler Bedeutung gewährt werden“, erläutert der Stimmkreisabgeordnete Michel Hofmann dazu. Er ist Mitglied des Haushaltsauschusses des Bayerischen Landtags. „Unsere Bahnstrecke durch die Fränkische Schweiz erfüllt diese Kriterien. Die finanzielle Ausstattung des vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst verwalteten Fonds liegt bei 27 Millionen im Jahr. Dass wir davon eine 3-Millionen-Förderung für die Unterstützung der Arbeit des Dampfbahn-Vereins erhalten konnten, freut mich ungemein. Das zeigt, dass wir hier ein überregional bedeutendes Bauwerk haben, das es mit aller Kraft zu erhalten gilt“, betont MdL Michael Hofmann.
Die als bayerische Nebenbahn geplante Eisenbahnstrecke zwischen den Ortschaften Ebermannstadt und Behringersmühle verläuft durch das Wiesenttal in der Fränkischen Schweiz. Der Bau der 16 Kilometer langen Strecke erfolgte in mehreren Abschnitten: Die Verbindung von Forchheim nach Ebermannstadt entstand bereits ab 1891, die Strecke von Ebermannstadt nach Gößweinstein zwischen 1922 bis 1930. Der letzte Abschnitt zwischen Gößweinstein und Behringersmühle wurde im Oktober 1930 als letzte Strecke einer bayerischen Nebenbahn eröffnet. Die Bahn zeigt noch in allen wichtigen Bauten, den Bahnhöfen, Brücken, Betriebsanlagen, Lokomotiven und Waggons meist unverfälscht den Zustand aus der Bauzeit. In den Bahnhöfen Ebermannstadt, Muggendorf und Behringersmühle wird noch die historische Bahntechnik verwendet, wie z. B. das mechanische Stellwerk in Muggendorf. Aufgrund des langen und immer wieder unterbrochenen Erbauungszeitraumes von 40 Jahren zeigen die Bahnbauten dieser Strecke eine große stilistische und technische Vielfalt: Mit einem stattlichen Empfangsgebäude vom Ende des 19. Jahrhunderts in Ebermannstadt, über kleinere Massivbauten mit schlichten hölzernen Agenturgebäuden der 1920/30er Jahre bis hin zum Haltepunkt ohne jegliche Hochbauten ist hier eine große Bandbreite an Nebenbahnarchitektur zu finden. Einzigartig ist an dieser Bahnstrecke nicht nur die Summe der erhaltenen historischen Elemente, sondern auch die Berücksichtigung der umliegenden Landschaft bei Streckenführung und Ausführung der Kunst- und Hochbauten. Hierfür waren – ähnlich wie bei der Trassenwahl – die landschaftliche Schönheit und der bereits bestehende Fremdenverkehr ausschlaggebend. Die gleichsam in die Topographie hineingewachsene Strecke besitzt einen hohen Zeugniswert über den Umgang des historischen Eisenbahnbaus mit der Landschaft. Nach der Einstellung des laufenden Betriebs in den 1970er Jahren ereilte die Nebenstrecke nicht, wie viele andere Nebenstrecken das Schicksal des Rückbaus. Der seither durch den Verein Dampfbahn Fränkische Schweiz e.V. betriebene Museumsbahnverkehr bewirkte, dass entlang der Geleise eine Vielzahl bauzeitlicher Elemente und Strukturen betriebsbereit erhalten wurden.
Der Sanierungsschwerpunkt umfasst insbesondere die Instandsetzung von einigen Brücken innerhalb der Bahnstrecke. Darüber hinaus sollen auch das Gleisbett und die Gleisanlagen saniert werden.Eigentümerin des Baudenkmals ist der Verein „Dampfbahn Fränkische Schweiz e.V.“