Gößweinstein     Die Gesamtinstandsetzung des Klosters in Gößweinstein hat grünes Licht bekommen. Mit der Zustimmung zur vorliegenden Projektplanung im Haushaltsauschuss des Bayerischen Landtags sind die Voraussetzungen für den Beginn der umfangreichen Baumaßnahmen am Franziskanerkloster in Gößweinstein geschaffen. 

Stimmkreisabgeordneter Michael Hofmann, der Berichterstatter im Ausschuss zu diesem Thema war, erklärt: „Die Projektfreigabe erfolgte bereits vor drei Jahren. Damit konnte in die konkreten Planungen eingestiegen werden. Schon damals habe ich auf die Bedeutung des Klosters und der Franziskanermönche für Gößweinstein und die Fränkische Schweiz mit Nachdruck hingewiesen. Mit der Zustimmung zur Projektplanung ist nun gewährleistet, dass die Finanzierung des Sanierungskonzeptes mit 9,8 Millionen auch gesichert ist. Das ist ein großer Erfolg, denn jetzt können die Bauaufträge rasch vergeben werden.“

Waren vor drei Jahren noch 6,5 Millionen für die Gesamtsanierung vorgesehen, sind nun die Kosten auf fast 10 Millionen gestiegen. „Das ist auf die Entwicklung der Baukosten und der Indexkostenprognose zurückzuführen. Zudem sind auch einige sinnvolle baufachliche Änderungen vorgenommen worden. Zum Beispiel wird die geplante Pellet-Heizung nicht mehr benötigt, wir können das Kloster direkt an das mittlerweile ausgebaute Fernwärmenetz anschließen. Das hat den positiven Effekt, dass die laufenden Betriebskosten deutlich gesenkt werden. Die gesamte Versorgung des Klosters erfolgt komplett regenerativ“, so MdL Hofmann.

Die Klosteranlage bildet mit der ehemaligen Klosterkirche ein denkmalgeschütztes Ensemble. Die Grundstücke befinden sich im Eigentum des Freistaates Bayern. „Die Kirche übernimmt dabei trotzdem einen Kostenanteil von 1,755 Millionen Euro. Das ist das Ergebnis der Verhandlungen mit dem Freistaat“, informiert der Abgeordnete. 

Informationen zum Kloster und dem Bauvorhaben:

Das Kloster Gößweinstein ist ein ehemaliges Kloster der Kapuziner in Gößweinstein. Die bauliche Unter­haltung der Klostergebäude ist aus Mitteln des ordentlichen Staatshaushalts zu bestreiten. Die Überlassung des Gebäudes ist der Katholischen Kirche garantiert. Das bestehende Nutzungsrecht der Deutschen Franziskanerprovinz wird durch den Einsatz polnischer Franziskaner ausgeübt. Die Erzdiözese Bamberg trägt die sich aus einem Vertrag aus dem Jahr 1987 ergebenden Verpflichtungen. Die üb­rigen Gebäude und Einrichtungen sind bei baufachlicher Notwendigkeit auf Staatskosten zu unterhalten.

Die Bestandsgebäude des Klosters sind seit den 1960er Jahren keiner größeren baulichen Veränderung oder Sanierung unterzogen worden. Der gesamte Ge­bäudestandard, insbesondere Wärmeschutz, Brandschutz und Barrierefreiheit, ist nicht mehr zeitgemäß. Die haustechnischen Anlagen und Einrichtungen sind überaltert und verbraucht. Um das Baudenkmal im Sinne des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes zu erhalten und seine bisherige kirchliche Nutzung zu si­chern, sind Baumaßnahmen zur Beseitigung der Schäden und Mängel erforder­lich. Mit der Gesamtinstandsetzung soll der Standard hinsichtlich Wärmeschutz, Brandschutz, Barrierefreiheit und insbesondere der Haustechnik auf den aktuel­len Stand angepasst werden. Durch die schonende Umstrukturierung von Erd-und Obergeschoss der Klosteranlage werden dabei sieben Patres-Apartments mit eigenen Nasszellen – eines davon barrierefrei – und fünf Gästezimmer ge­schaffen. Im Erdgeschoss wird ein barrierefreier öffentlicher Zugang samt barrie­refreiem WC für die Seelsorge vorgesehen. Im Außenbereich erfolgt die Instandsetzung der Einfriedungsmauer und der denkmalgeschützten Nebengebäude (Gartenhaus und Holzlege). Nach Umverle­gung der sechs Stellplätze wird die ursprüngliche Struktur des historischen Klos­tergartens wiederhergestellt.