Ein Gipfeltreffen mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rückt weitere Hilfen für die Brauereigaststätten in greifbare Nähe. „Wir haben es geschafft, die Situation unserer Brauereigaststätten im Detail direkt an der Spitze des Ministeriums anzubringen“, freut sich der Forchheimer Landtagsabgeordnete Michael Hofmann. „Diese Aktion ist nicht alltäglich, gerade in der jetzigen Zeit, wo sich in den Ministerien ein Krisengespräch an das nächste reiht. Dass wir zwei Unternehmer aus der Praxis in das Gespräch einbinden konnten, freut mich besonders!“.
Als Sprachrohr für die Brauereigaststätten zeigten Matthias Trum (Schlenkerla, Bamberg) und Georg Böhm (Winkler-Bräu, Lengenfeld) die Stolpersteine auf, weshalb die Hilfen noch nicht überall angekommen sind. Bundeswirtschaftsminister Altmaier war über die Hintergründe gut informiert und stellte eine Reihe von Nachfragen. Dabei signalisierte er auch großes Interesse, die Hürden zu beseitigen.
„Seit Ende November habe ich mit vielen Besitzern von Brauereigaststätten gesprochen. Manchen konnte ich schon vorab mit individuellen Tipps und Hinweisen helfen. Aber leider noch nicht allen!“, erklärte Hofmann die Entstehungsgeschichte. In wochenlanger Vorausplanung und in enger Abstimmung mit CSU-Landesgruppenchef Dobrindt wurde die über einstündige Videokonferenz, die zunächst nur für 45 Minuten geplant war, vorbereitet, an der auch die beiden Staatssekretäre Thomas Bareiß (Wirtschaftsministerium) und MdB Thomas Silberhorn (Verteidigungsministerium) teilnahmen.
Die Hauptproblematik seien die vielschichtigen Vertriebswege, so erklärten die Brauer Matthias Trum und Georg Böhm. Es lasse sich für die spezialisierten Brauereigaststätten, die als Mischbetriebe gelten, kaum mehr nachvollziehen, was an den Kunden direkt geht und wie viel Bier über Händler in den Gaststätten ausgeschenkt werde. Für Hofmann ist dieses Problem bei gutem Willen aller Beteiligten nicht unlösbar.
Bundeswirtschaftsminister griff daraufhin Hofmanns Initiative auf. „Ich wurde jetzt gebeten, einen Lösungsvorschlag zu formulieren, damit zum Einen den Brauereigaststätten geholfen werden kann und zum Anderen das Antragsverfahren so wenig wie möglich geändert werden muss. Das ist alles andere als trivial“. Zum Beispiel dürfe eine neue Lösung nicht dazu führen, dass 600.000 Anträge neu aufgerollt und bearbeitet werden müssten. Er, so Hofmann, könne auch nachvollziehen, dass in einer Krise nicht jede Wirtschaftshilfe von Beginn an bis ins kleinste Detail ausgestaltet werden kann. Dazu sei das Wirtschaftssystem zu vielschichtig. Es sei aber mehr als ein erster Schritt, wenn das Problem nicht nur erkannt wurde, sondern auch Bereitschaft vorhanden ist, es zu lösen. Die Brauereigaststätten jedenfalls seien „Aushängeschild und Botschafter unserer Region, mit regionalen und qualitativ hervorragenden Produkten“.