Zugausfälle, unorganisierter Schienenersatzverkehr, technische Störungen, mangelnde Kommunikation – die Gräfenberg-Bahn stand in den vergangenen Monaten verstärkt in negativen Schlagzeilen. Landtagsabgeordneter Michael Hofmann nahm diese Missstände zum Anlass, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Klaus-Dieter Josel, im Rahmen der Reihe „Bayerischer Landtag im Dialog mit der Deutschen Bahn“ zu befragen.
Die Stadträte der CSU Gräfenberg hatten sich in Person des Fraktionsvorsitzenden Hans Derbfuss mit der Bitte um Unterstützung und Aufklärung an MdL Hofmann gewandt. In dem Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten wies Hofmann insbesondere darauf hin, dass neben den Ausfällen selbst, die insbesondere für die Pendler und die Schülerschaft unzumutbare Situationen hervorgerufen haben, auch das schlechte Krisenmanagement für reichlich Verstimmung gesorgt habe. „Fahrgäste wurden am Straßenrand oder am Bahnsteig stehen gelassen. Mit Privatfahrzeugen wurde der Schienenersatzverkehr ersetzt.“ Hofmann forderte, dass sich so etwas nicht mehr wiederholen dürfe, denn viele Bürgerinnen und Bürger seien auf einen verlässlichen Zugverkehr angewiesen. Die Fehler seien hoffentlich nun für die Zukunft abgestellt. Der Sprecher der Deutschen Bahn in Bayern räumte in seiner Antwort ein, dass es in den Anfängen zu Fehlern im Ablauf des Ersatzverkehrs gekommen sei, die in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt nach einigen Tagen jedoch abgestellt werden konnten. Josel: „Mitarbeiter haben die Fehlerquellen bei der Organisation im Schienenersatzverkehr lokalisiert und abgestellt!“. Hier hakte Hofmann nach: „Gilt das nur für den diesmaligen Schienenersatzverkehr oder ist das auch für zukünftigen Ersatzverkehr gewährleistet?“. Josel sicherte auf diese Nachfrage zu, dass diese Probleme sich in der Zukunft nicht mehr wiederholen würden.
Gleichzeitig informierte Josel darüber, dass die Bahn in die technische Infrastruktur der Strecke investiert habe. Von MdL Hofmann auf die Stellwerkproblematik angesprochen meinte Josel, dass diese Probleme aufgrund der Investitionen der Vergangenheit angehören sollten.
Der Stimmkreisabgeordnete kündigte an, die weitere Entwicklung und auftretende Störfälle der Gräfenberg-Bahn auch weiterhin im Auge zu behalten und bittet in dem Zusammenhang auch in einem Schreiben an die CSU-Fraktion um Mithilfe der Bevölkerung vor Ort. „Ich bin gerne bereit, den Problemen nachzugehen und ermuntere ausdrücklich dazu, dass sich Bürger vor Ort an mich wenden, falls es trotz Maßnahmen der Bahn auch in Zukunft zu Verschlechterungen kommt!“.